Der Kemperbach

Indisches Springkraut

Wer insbesondere in den Spätsommermonaten eine Wanderung entlang der Bäche unternimmt, kennt den markant süßlichen Duft, den diese Pflanze versprüht. Ein Geruch mit hohem Wiedererkennungswert, der bisweilen selbst als unangenehm empfunden werden kann, von Bienenvölkern jedoch innig geliebt wird und insbesondere dessen als Bienentrachtpflanze angesehen wird.

Lat. impatiens glandulifera

Rein äußerlich verzückt das Indische Springkraut mit seiner Ähnlichkeit zur Lilie und Orchidee, weshalb es in der Literatur auch als Bauernorchidee erwähnt wird. Die spindelförmigen Samenkapseln, enthalten pfefferkorngroße Samen, sind äußerst berührungsempfindlich und zerspringen bei geringstem Kontakt. Hinsichtlich dieser Eigenschaft, die mitunter beim nahen Verwandten, dem Fleißigen Lieschen, zu beobachten ist, lässt sich ihr lateinischer Gattungsname ableiten: die Ungeduldige.

Die nährstoffreichen Böden entlang der Bäche bieten dem Indischen Springkraut hervorragende Wachstumsbedingungen und ausgezeichnete Standortvoraussetzungen, sodass es gerade zur Blütezeit im Hochsommer vielerorts eine hohe Dominanz erreicht. Bei Bienen sehr beliebt, von Imkern geschätzt, äußern sich Naturschützer oftmals kritisch über dessen Ausbreitung, da die Pflanze langfristig ein Problem für die hiesige Artenvielfalt werden könnte.

Neophyten

Der Oberbegriff dieser Pflanzenart Neophyt, zusammengesetzt aus den beiden Wortstämmen für „neu“ und „Pflanze“, bezeichnet jene Pflanzen, welche nach der Entdeckung Amerikas – und somit nach dem Jahr 1492 – auf unserem Kontinent heimisch wurden; oftmals unbewusst über den Schiffsverkehr oder Handelsrouten ähnlich der Seidenstraße.Kulturpflanze Anders der Fall beim Drüsigen Springkraut, wie das indische Springkraut auch genannt wird. Botaniker führten die einjährige Staude bewusst Mitte des 19. Jahrhunderts aus britischen Kolonien ein, um sie hier als Zierpflanze zu kultivieren. Weite Verbreitung erzielte sie schließlich durch ausgewilderte Exemplare. Heimischer Verwandter im eigentlichen Sinne ist das Große Springkraut. Es blüht gelb, im Unterschied zur rosa bis violetten Blüte seines indischen Vertreters.

Eckdaten

Alternative Bezeichnungen

  • Drüsiges Springkraut, Bauernorchidee, Himalaya-Balsamine

Botanische Merkmale

  • einjährig, Wuchshöhe 2-3 m
  • rot-violette Blüten
  • schmale gezackte Blätter
  • hohe Keimfähigkeit
  • 3 Monate bis zur Blüte
  • Standort: in der Krautsicht von Auen und Auenwäldern
  • leicht giftige Blätter und Stängel

Blütezeit

  • Juni - Oktober

Verwandte Impatiens-Arten

  • Großes Springkraut, Kleines Springkraut, Fleißige Lieschen

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