Im äußersten Winkel Dellbrücks, nahe der Stadtteile Höhenhaus und Dünnwald, liegt das malerische Gewässer des Höhenfelder Sees, eine renaturierte Kiesgrube, eingebettet zwischen dem Dünnwalder Wildpark im Norden und der Dellbrücker Heide im Süden. An sonnigen Tagen laden Kilometer lange Uferwege zur Seeumrundung ein und lotsen den Besucher durch das beliebte Naherholungsgebiets.
Höhenfelder See
Maritimer Flair in Dellbrück
Das weitläufige Areal des 20 ha großen Baggersees, ist am besten erreichbar über den Parkplatz am Kalkweg, in dessen unmittelbarer Nähe sich die Bushaltestelle der KVB-Linie 154 befindet, als auch über den Zugang Höhenfelder Mauspfad. Das ringförmig angelegte Wegenetz besteht aus zwei Ebenen: einem Uferweg und einem weiteren Gehweg auf halber Höhe.
Die geringe Höhendifferenz zwischen oberen Rand und Ufer ist schnell überwunden und wird mit einem großzügigen Blick über den See belohnt. Eine abwechselungsreiche Vegetation und flache Sandabschnitte säumen das Ufer. Gefahren im Baggersee Obgleich die Uferzonen nicht nur zum Sonnenbaden einladen, sollte vom Bad im Höhenfelder See Abstand genommen werden. Ungeachtet der Verbotshinweise bergen Baggerseen allgemein unterschätzte Gefahren. Neben scharfkantigen Hinterlassenschaften aus Zeiten der industriellen Nutzung verhindert die sogenannte Sprungschicht eine vertikale Zirkulierung der Wassertemperatur. Die Folge sind abrupte Temperaturschwankungen; warmes Wasser dringt nicht mehr von der Oberfläche in tiefere Wasserschichten. Badeunfälle im Höhenfelder SeeSo kann der Sprung ins Wasser zu Herzinfarkten führen. Ein Grund vieler Badeunfälle, mitunter auch im Höhenfelder See, in dem sich in der Vergangenheit des Öfteren tödliche Zwischenfälle zugetragen haben, wie die Lokalpresse zu berichten weis. Wer dem Reiz des kühlen Nass dennoch nicht erliegen kann, sollte als Alternative das unweit nördlich gelegene Dünnwalder Waldbad in Erwägung ziehen.
Kies und Sand
Auch wenn der Rohstoff Sand allerorts auf der Erdoberfläche in unterschiedlichen Mengen verfügbar ist, droht in Zeiten von Bauboom und Phasen wirtschaftlichen Aufschwungs Sandknappheit, da der Abbau immer auch ein Abwägen zwischen ökonomischen und ökologischen Zielen ist. Wichtige Sandvorkommen lagern häufig in Flussniederungen, im Unterlauf mit geringem Gefälle, so auch im Rheintal einschließlich der Niederrheinischen Bucht. Sand, unerlässlich für die Bauindustrie zur Herstellung von Beton und Estrich, spielt insbesondere als Quarzsand eine zentrale Rolle in der Glasindustrie, in der Trinkwasseraufbereitung oder als Strahlmittel in der Oberflächenveredelung. Abbau und GewinnungDer Abbau erfolgt grundsätzlich auf zwei Arten. Beim Trockenabbau werden die Bodenschätze, sprich Sand und Kies, oberhalb der Grundwasserlinie abgetragen. Entsprechend kommen beim Nassabbau Saugbagger und Vorrichtungen, in der Regel auf der Wasseroberfläche schwimmend, zum Einsatz, welche den Sand oder Kies subaquatisch zutage und anschließend über Transportbänder zum Kieswerk befördern. In Folge entsteht ein künstlicher See. Eine Wechselwirkung in Bezug auf die Wassergüte zwischen Baggersee und Grundwasser ist hierbei unvermeidbar. Die Förderanlagen am Höhenfelder See waren bis in die frühen 1990er Jahre in Betrieb.
Dellbrücker Heide
Der Charme eines militärischen Sperrgebiets erlebt der Besucher der angrenzenden Dellbrücker Heide. Das überschaubare Naturschutzgebiet südlich des Höhenfelder Sees und nördlich der S-Bahn-Linie S 11 war Teil der ehemaligen belgischen Kaserne Moorslede – heutiger Hauptsitz des Zollkriminalamts.
Das Areal wurde bis 1992 als Trainingsplatz des belgischen Militärs genutzt. Darüber hinaus waren auf dem Areal Bunkeranlagen und Fahrzeughallen untergebracht, welche inzwischen allesamt zurückgebaut wurden. Lediglich östlich vom Heide-Teich finden sich betonierte Wegabschnitte. Die Dellbrücker Heide weist landschaftliche Ähnlichkeiten mit der Wahner Heide auf, auch wenn diese flächenmäßig weitaus größer ausfällt. Beide sind Bestandteile der Bergischen Heideterrasse – ein 80 km langer Naturraum im Rechtsrheinischen. Charakteristische VegetationNeben Silbergras, eine typische Pflanzenart dieser Vegetationsformation, finden wir auf dem kargen Sandtrockenrasen auch Ginsterbüsche und vereinzelt Traubenkirschen. Im nördlichen Teil der Dellbrücker Heide erblicken wir Birkenbeständen. Der Heide Teich selber steht ebenfalls unter Naturschutz und liegt außerhalb des offiziellen Wegenetzes.
Dellbrücker HeideBlickrichtung Höhenfelder See, im Osten liegt die Blumensiedlung.Auf Karte zeigen
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Die Exkurse dienen der Vertiefung spezieller Randthemen rund um den Kemperbach und der involvierten Stadtteile Köln und Bergisch Gladbach. Unter den vielfältigen Beiträgen nehmen lokale Eindrücke, Natur und Landschaft sowie geschichtliche Aspekte einen besonderen Platz.
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