In Dellbrück passieren viele Pendler die Stadt durch den Thielenbrucher Wald. Während der Umweg durch den Ortsteil Strunden nur wenige Autofahrer verleitet, die Bergisch Gladbacher Straße zu umfahren, führt dieser geradewegs nach Gierath. Eine ruhige Wohnlage vor den Toren Kölns mit geringem Verkehrsaufkommen.
Gierather Wald
Lage und Gewässer
Der Zugang zum Gierather Wald erfolgt am einfachsten über den Parkplatz Nähe Rodemich oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln über die Bushaltestelle Gierath, hinter der unmittelbar ein Pfad ins Innere des Waldes führt. Westlich verbindet ein Radweg die beiden Stadtteile Gronau und Alt-Refrath.
Für welchen Weg Sie sich entscheiden, Sie werden höchstwahrscheinlich bald auf den Hasselbach, ein linker Zufluss der Strunde, und wenig später auf den Hasselbachteich, an dessen Rand eine hölzerne Schutzhütte errichtet wurde, treffen. Beide Gewässer spielen eine wesentliche Rolle im Ökosystem des Gierather Walds. So entspringt der Hasselbach unterhalb der Grube Cox zwischen den Stadtteilen Lückerath und Heidkamp und versorgt den Hasselbachteich mit Wasser. Schwankender WasserstandLeider nicht immer erfolgreich. Denn insbesondere in den Sommermonaten ereilt ihn das gleiche Schicksal nahe gelegener Gewässer, die durch Wasserknappheit von der Versandung bedroht sind. Skurril, wenn man bedenkt, dass dieser Weiher einst als Löschteich angedacht war. Bedingt durch Dürre- und Trockenphasen ist Niedrigwasser vielerorts im Rechtsrheinischen keine Seltenheit. Auch der Kemperbach ist davon betroffen. Zur kalten Jahreszeit hin entspannt sich die Lage jedoch.
Rote Gewässerfarbe
Das Wasser der Bäche im Gierather Wald mutet oftmals seltsam rotorange an, beinahe unnatürlich. Verursacht wird die Wasserfarbe durch den hohen Eisenhydroxidgehalt in dieser Region. Ein Anzeichen von Eisenerzvorkommen. Schließlich wurde im Gierather, wie auch im Thielenbrucher Wald, Eisenerz abgebaut. Die Grube Habsburg, zwischen Hasselbach und Strunder Weg, ist nur ein Beispiel für die industrielle Rohstoffgewinnung im 19. Jahrhundert. Nicht umsonst leitet sich der Name des Rodenbach etymologisch von der Farbe Rot ab. Deutzer WeiherKulturgeschichtlich interessant, ist die Tatsache, dass die Kölner Abtei Deutz im Mittelalter elf Fischweiher im Gierather Wald unterhielt. Sie befanden sich im westlichen Teil unweit der Erzgruben und werden heutzutage unter dem Namen „Deutzer Weiher“ als Bodendenkmal geführt.
Natur erleben
Das Kerngebiet des Gierather Walds mag im Vergleich zum Königsforst, 2519 ha, oder dem Dünnwalder Wald, 410 ha, überschaubar anmuten, birgt aber immerhin ausgewiesene Wege und Pfade in einer Gesamtlänge von über 20 km. Viel Spielraum für Sport und Freizeit.
Wer auf dem Kölnpfad unterwegs ist, bekommt spätestens auf der 8. Etappe Gelegenheit den Gierather Wald aus nächster Nähe kennenzulernen. Der Verlauf dieses Teilabschnitts lenkt den Wanderer vorbei an der Gierather Mühle – der Mühlenweg markiert gleichzeitig die Stadtgrenze – überquert die Gierather Straße und vollzieht den Wechsel in das Gierather Waldgebiet. Das Etappenziel in Bensberg ist jedoch noch in weiter Ferne. RadtourismusAuch der Radregion Rheinland e.V. hat den Gierather Wald bei der Planung seines Knotenpunktnetzes bedacht und entsprechend beschildert. Obgleich das Smartphone zum ständigen Begleiter avanciert ist, erleichtern Wegweiser und Karten an Wegespinnen die schnelle Orientierung ohne Blick auf das Display.
HasselbachteichGewässer im Zentrum des Gierather WaldsAuf Karte zeigen
Im Jahr 2011 tauchten im Gierather Wald mysteriöse Kunstwerke auf. Darunter Unscheinbares wie hölzerne Fliegenpilze aber auch größere Gebilde, der Fantasie entsprungen, Baumartiges, aus Holz geschnitzte Mutationen. Ursprung und Hintergrund unbekannt. Leider fielen mehrere Werke dem Vandalismus zum Opfer und so finden sich heute nur noch vereinzelt Objekte an exponierten Stellen.
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