Der Kemperbach

Bachforelle

Faszinierend und schön zugleich ist es kein Leichtes sie in freier Natur mit bloßem Auge zu erhaschen. Schnell entzieht sich die Salmo trutta fario, wie die Vertreterin aus der Familie der Salmoniden lateinisch auch genannt wird, unseren Blicken. Dabei ist sie unter den 225 bekannten Forellenfischarten in europäischen Binnengewässern relativ häufig vertreten.

Meister der Tarnung

Ihre Verbreitung ist regional oftmals starken Schwankungen ausgesetzt. Einerseits bedingt durch nachteilige Standortfaktoren, andererseits durch Renaturierung von Bachläufen und Ansiedlungsprogrammen. Die Bachforellen beanspruchen in freier Natur ein eigenes Revier und treten überwiegend als Einzelgänger auf. Die Salmo trutta fario gehört zu den kleineren Forellenfischen. Sie erreicht Größen bis zu 80 cm. Im Kemperbach wurden bereits 20 bis 25 cm große Exemplare gesichtet (siehe Fotografien).

Bachforellen sind wahre Tarnungskünstler. Zum Schutz vor Feinden passen sie ihre Grundfärbung dem Untergrund an, in dem sie beheimatet sind. Ihr oft silbrig braunes Schuppenkleid wechselt je nach Lebensraum seine Tönung. Infolgedessen beeinflussen selbst unterschiedliche Lichtsituationen ihr äußeres Erscheinungsbild. Entsprechend schwer ist die Forelle im Wasser zu erkennen, fügt sie sich optisch nahtlos in das Bachbett ein. Man denke entfernt an den Farbwechsel eines Chamäleons. Rote BepunktungIhr lang gestreckter Körperbau ist übersäht von einer Vielzahl dunkler speziell roter Punkte, hell umrandet. Ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Forellenarten, dass ihr den Beinamen „die Rotgetupfte“ einbrachte.

Tierische Rekorde

Als Raubfisch ernährt sie sich bevorzugt von Insekten an der Wasseroberfläche und kleinen Fischen. Entscheidender Vorteil dabei ist ihre Schnelligkeit. Forellen erreichen sehr hohe Geschwindigkeiten. Messungen sollen Rekorde von bis zu 35 km/h ergeben haben. Im Vergleich: Ein Karpfen erreicht eine Geschwindigkeit von 12 km/h. Das macht die Bachforelle zum schnellsten Süßwasserfisch überhaupt.

Lebensraum

Zweifelsohne stellt jede Fischart unterschiedliche Ansprüche an Ihren Lebensraum. Einige Faktoren sind die Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt und die Fließgeschwindigkeit.

Die Bachforelle ist äußerst lichtscheu und reagiert sehr empfindlich auf Wasserverunreinigungen. Sie lieben kühle Temperaturen und fühlen sich in sauerstoffreichen Gewässern heimisch. Der Kemperbach mit seinen sandigen Böden bildet hier ideale Bedingungen für die standorttreue Fischart. Denn anders als ihr Artverwandter die Meeresforelle geht sie keineswegs auf Wanderschaft, sondern verweilt in ihrem Revier.

Biodiversität der Fische

Ein Blick auf das Diagramm zeigt uns die Relationen der Artenvielfalt zwischen den einzelnen Ländern und Gewässertypen. Mehr als 34000 bekannte Fischarten bevölkern unseren Planeten. In den Forellenfischen bzw. Salmoniden enthalten sind anadrome Wanderarten jene Fische, die im Meer leben und lediglich zum Laichen Süßwassergewässer aufsuchen. Der Kemperbach mündet in die Strunde und wird zum Teil des Flusssystems des Rheins.

Weiterführendes

Eine umfassende Quelle für eigene Recherchen liefert die Onlinedatenbank FishBase und die Publikationen der Umweltministerien. Weitere Schwerpunktthemen rund um den Kemperbach, Dellbrück und angrenzende Stadtteile finden Sie auf der Übersichtsseite zu den Exkursen.

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